Gratis-Konten in Gefahr: Flickr will Bilder löschen

Christoph Holowaty, 02.11.2018 18:39 Uhr 13 Kommentare
Die Foto-Upload-Plattform Flickr muss für seinen neuen Eigentümer Smugmug Geld verdienen. So werden viele der bisherigen Gratisleistungen wie der 1 Terabyte große Speicherplatz gestrichen. Der Hoster Smugmug hatte Flickr erst im April 2018 von der Yahoo-Muttergesellschaft Oath übernommen. Jetzt gehen bei Flickr offenbar die Buchhalter um.

Unter der Überschrift "Ein offenes Wort" kündigt Flickr die ab Januar 2019 anstehenden Veränderungen an, und die verheißen für bisherige Gratis-Nutzer nichts Gutes.

Harter Schnitt bei Flickr

Flickr streicht den kostenlosen 1 TB Speicherplatz und schränkt die maximale Anzahl der gratis hochladbaren Fotos auf 1000 ein. Dabei greift Flickr durchaus beherzt zu.

Wer nach dem Stichtag am 1. Januar 2019 mehr als 1000 Bilder oder Videos auf dem Flickr-Account hochgeladen hat, läuft Gefahr, die überzähligen Bilder zu verlieren. Zunächst können diese Nutzer keine weiteren Inhalte mehr hochladen. Ab 5. Februar 2019 beginnt Flickr bei den Gratis-Konten überschüssige Dateien, angefangen mit den ältesten Uploads bis zum Limit, zu löschen.

Wer seine Inhalte nicht anderweitig retten kann (oder will), muss auf den Pro-Account umsteigen. Hier erwirbt der Kunde für rund 50 Dollar im Jahr unter anderem unbegrenzten, werbefreien Speicherplatz. Bis zum 30. November bietet Flickr dabei noch 30 Prozent Rabatt.

Flickr-Manager Andrew Stadlen macht Yahoo als früheren Eigentümer dafür verantwortlich, jahrelang strategisch falsche Entscheidungen getroffen zu haben. Diese hätten Flickr in die Schieflage gebracht.

Yahoo als Sündenbock

"Im Jahr 2013 hat Yahoo aus den Augen verloren, was Flickr wirklich einzigartig macht und antwortete auf eine veränderte Landschaft beim Teilen von Fotos im Internet, indem sie jedem Nutzer ein atemberaubendes Terabyte kostenlosen Speicher gegeben haben", moniert Stadlen. "Das und zahlreiche damit verbunden Veränderungen zu Flickr als Produkt hatten sehr negative Konsequenzen."

Zunächst einmal habe der freie Speicherplatz vor allem Nutzer angezogen, die nicht an einer Foto-Community teilhaben, sondern ihre Dokumente auslagern wollten. Dann haben es die hohen Kosten verursacht, dass der Nutzer mit Werbung belastet werden musste. Und schließlich hätte die Gratis-Mentalität signalisiert, dass Flickr es nicht wert ist, bezahlt zu werden."
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