So berichtet die BBC über ein entsprechendes Projekt, das an der australischen University of New South Wales (UNSW) vorangetrieben wird. Mit dieser sollen sich auch von Menschen profitable Unternehmen aufbauen lassen, die nicht über riesige Kapital-Ressourcen verfügen. Das System zur Verarbeitung von Alt-Elektronik soll lediglich umgerechnet rund 320.000 Euro kosten.
Wie die Professorin Veena Sahajwalla, die die Entwicklung leitet, erklärte, habe man die Verarbeitungsmöglichkeiten mit betriebswirtschaftlichen Modellen unter Einbeziehung von der Beschaffung bis zur Bezahlung von Angestellten gegengerechnet. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass sich die Mini-Fabrik in einem kleinen Unternehmen binnen zwei bis drei Jahren amortisiert haben wird. Hinzu kämen dann noch entsprechende ökologische, soziale und weitergehende ökonomische Vorteile, die auch öffentliche Stellen dazu bringen könnten, entsprechende Investitionen zu fördern.
Goldene Zukunft im Recycling
Bereits heute ist die Verwertung von Elektroschrott zur Gewinnung von Metallen und anderen Werkstoffen in einigen sehr armen Regionen eine wichtige Einnahmequelle für viele Menschen. Allerdings erfolgt die Arbeit dort meist unter extrem schlechten Bedingungen in Sachen Arbeits- und Umweltschutz. Die Klein-Anlagen, die die Forscher aktuell entwickeln, würden hier enorme Vorteile bringen.Und die Verwertung von Elektroschrott kann auch effizienter sein als der herkömmliche Bergbau: Um in einer Goldmine 5 bis 6 Gramm des Edelmetalls zu fördern, muss es mit aufwendigen Prozessen aus einer Tonne Boden extrahiert werden. Hingegen stecken in einer Tonne Elektroschrott immerhin rund 350 Gramm Gold. Hinzu kommen noch diverse andere hochwertige Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium und diverse Mineralien aus der Gruppe der Seltenen Erden.
Die kleinen Fabriken könnten so helfen, dem wachsenden Problem des Elektroschrotts Herr zu werden: Schätzungen der UN-Organisation ITU zufolge, fielen im Jahr 2016 weltweit rund 45 Millionen Tonnen Altelektronik an, bis 2021 wird die Menge auf rund 50 Millionen Tonnen steigen. Allein die 435.000 Tonnen ausgemusterter Mobiltelefone des Jahres 2016 sollen wiederverwertbare Rohstoffe im Wert von bis zu 9,4 Milliarden Euro enthalten.
Infografik: Gold aus E-Schrott