"Lädt zum Missbrauch ein"
Wie die ACLU in einem offenen Brief (PDF), der von rund 30 Organisationen wie der Electronic Frontier Foundation (EFF) und Human Rights Watch mitunterzeichnet wurde, schreibt, bekommt die Exekutive damit ein (zu) mächtiges Werkzeug, mit dem sie einen Überwachungsstaat errichten kann. Automatisiert kann mit Rekognition ein "System zur Identifikation und dem Tracking von jedermann aufgebaut werden", so die Bürgerrechtler.
Mehr als das: Die Polizei kann damit u. a. Teilnehmer von Demonstrationen erfassen oder Einwanderer überwachen. Städte könnten auch kategorisch ihre Einwohner anvisieren, ob diese tatsächlich der kriminellen Aktivität verdächtigt werden oder nicht, spiele keine Rolle, so die ACLU.
Amazon hat sich dazu auch schon geäußert (via Ars Technica) und schreibt in einem ausführlichen Statement, dass man Rekognition-Kunden einen verantwortungsvollen Umgang mit der Software vorschreibt. Bei Verstößen wird der Zugang des Kunden zum (Cloud-)Dienst ausgesetzt.
Amazon verteidigt sich auch mit regelrecht philosophischen Gedankengängen und meint, dass unsere Lebensqualität heute viel schlechter wäre, wenn man Technologie verbieten würde, nur weil sie auch missbraucht werden kann: "Man stelle sich vor, man könnte keinen Computer kaufen, weil man diesen auch für illegale Zwecke einsetzen kann."