
HTC kann High-End auch ohne 'Notch' - wie das U12+ beweist
Keine 'echten' Tasten für Power/Standby und Lautstärke mehr
Der Rahmen des HTC U12+ ist erst auf den zweiten Blick ein Highlight. Die Macher haben dem Gerät nämlich mal eben sämtliche physischen Tasten gestrichen - womit die klassischen Tasten am Gehäuse für Standy/Power und Lautstärke gemeint sind. Stattdessen besitzt das U12+ an den entsprechenden Stellen ausgefräste Erhöhungen, die zwar aussehen wie echte Tasten und sich auch so anfühlen, aber eben nicht eingedrückt werden können.
HTC fräst in den Rand des U12+ nur tastenförmige Erhebungen
Stattdessen wird die auch in anderen Bereichen am Rahmen verwendete Technik verwendet, die eine Erkennung des Drucks auf bestimmte Bereiche ermöglicht. Das Telefon reagiert dann jeweils mit einem kräftigen Stoß des Vibrationsmotor, um dem Nutzer so mitzuteilen, dass sein "Drücken" der Taste erfasst wurde. In der Realität kann die Vibration das "Klicken" einer Taste zwar nicht ersetzen, das Gefühl beim Drücken der Tasten kam dem einer beweglichen physischen Taste aber durchaus sehr nahe.
Berührungsempfindliche Gehäuseränder
Die "Edge Sense"-Bedienung wird beim HTC U12+ auch in dem schon beim Google Pixel 2 und dem HTC U11(+) verwendeten Bereich in der unteren Hälfte des Geräts wieder geboten. HTC baut den Funktionsumfang in der zweiten Generation aber weiter aus und bietet nun unter anderem einen halbkreisförmiges Menü, das der Anwender bequem mit allen gewünschten Apps bestücken kann. Außerdem kann das Gerät nun erkennen, wenn der Nutzer sein Telefon in den Händen hält, so dass Bildschirminhalte nur noch auf Wunsch gedreht werden. Auch wird das Display nicht mehr automatisch nach einiger Zeit dunkler, wenn man das Gerät gerade in der Hand hat.
HTC hat Edge Sense in der Version 2.0 noch einmal verbessert
Im Inneren das HTC U12+ ackert natürlich der aktuelle Qualcomm Snapdragon 845 Octacore-SoC, der bis zu 2,8 Gigahertz erreichen kann und immer mit sechs Gigabye Arbeitsspeicher kombiniert wird. In Europa bietet HTC das Gerät nur in einer einzigen Variante mit 64 Gigabyte UFS-2.1-Speicher an, während andere Regionen wie etwa China auch ein Modell mit 128 GB internem Speicher erhalten sollen. Einen MicroSD-Kartenslot gibt es hier ebenfalls.
Dualkamera mit 'UltraPixel 4'-Sensor & Telelinse
Die Kameras sind natürlich wieder ein Kernthema, denn HTC hat hier kräftig investiert. So verbaut man nun einen als "UltraPixel 4" bezeichneten Hauptsensor auf der Rückseite, der mit 1,4 Mikrometern Kantenlänge und einer F/1.75-Blende aufwartet. Hinzu kommt ein 16-Megapixel-Sensor mit F/2.6-Blende und 1,0 Mikrometern Pixelgröße, der mit einer Telelinse versehen wurde. Damit wird ein bis zu zweifacher optischer Zoom möglich.
Das HTC U12+ bringt zwei Kameras vorn...

...und eine aufgebohrte Dualcam-Einheit hinten mit
Der Hauptsensor verfügt über einen optischen Bildstabilisator und das HTC U12+ hat sowohl Dual Phase-Detection- als auch Laser-Autofokus an Bord. Praktisch dürfte auch der Umstand sein, dass das Gerät in der Lage ist beim Einsatz von Bildeffekten auf Wunsch immer eine Live-Preview zu bieten, so dass man besser abschätzen kann, wie die fertige Aufnahme am Ende aussehen könnte. Dies gilt auch für die mit den Frontkameras aufgenommenen Fotos.
Dort sitzen beim U12 Plus gleich zwei 8-Megapixel-Sensoren mit 1,12 Mikrometern Kantenlänge und F/2.0-Blende sowie 84°-Weitwinkellinsen. Sie erlauben nicht nur realistischere Tiefeneffekte bei Selbstporträts, sondern werden auch zur Entsperrung des Smartphones verwendet. Die Kombination der beiden Kameras nimmt dabei über die beiden Sensoren jeweils leicht unterschiedliche Bilder auf, so dass sie angeblich nicht, wie bei anderen Geräten, mit simplen "Face Unlock"-Features unter Verwendung einfacher Fotos umgangen werden kann.
Kein Kopfhöreranschluss, dafür ANC-Headset immer dabei
HTC hat beim U12+ erneut auf einen normalen Kopfhöreranschluss verzichtet. Stattdessen dient der USB Type-C 3.1 Gen 1 Port nicht nur zur schnellen Energieversorgung, sondern auch zum Anschluss des mitgelieferten USonic-Headsets mit Active Noise Cancelling. Auch sonst soll das HTC U12+ in Sachen Audio einiges bieten: man hat die beiden "BoomSound"-Lautsprecher erneut überarbeitet und will damit nun einen Klang bieten, der einen ganzen Raum ohne weiteres füllen kann. Bei Videos und einfachen Tonaufnahmen sollen vier hochwertige Mikrofone für optimale Qualität sorgen, wobei der Anwender auch festlegen kann aus welcher Richtung mehr Ton aufgenommen werden soll.Das HTC U12+ ist mit einem 3500mAh großen Akku ausgerüstet, so dass man im Vergleich zum Vorgänger U11+ mit einer geringeren Kapazität auskommen muss. Der Hersteller versprach allerdings auch, dass der neue Snapdragon 845 deutlich sparsamer arbeiten soll als der letztjährige Top-SoC Snapdragon 835. Das neue HTC-Flaggschiff ist leicht keilförmig konstruiert, so dass es am unteren Ende 8,7 und oben 9,7 Millimeter dick ist, während das Gewicht mit 188 Gramm angegeben wird. Es ist nach IP68 zertifiziert und somit wasser- und staubdicht. Als Betriebssystem läuft noch Android 8.0 Oreo in Verbindung mit HTC Sense, man kündigte jedoch bereits an, dass ein Upgrade auf Android "P" vorgenommen werden soll.

Lässt tief blicken: das HTC U12 Plus Translucent Blue
HTC will das U12+ ab Mitte Juni in Deutschland anbieten und setzt dabei auf "Translucent Blue" als Flaggschiff-Farbe. Diese Variante des Geräts ist generell in einem dunklen Blauton gehalten, hat aber eine speziell gestaltete Rückseite. So kann man nun mehr vom Innenleben des Geräts erkennen, was beim Vorgänger von den Käufern der halbtransparenten Variante lautstark gefordert wurde.

Neben dem oben gezeigten schwarzen Modell startet das...

...HTC U12+ auch in Blau-Translucent & Flammenrot
Außerdem erscheinen mit "Flame Red" und "Titanium Black" zur Markteinführung auch noch zwei weitere Farbvarianten, bevor dann im Juli auch noch eine in mattem Violet gehaltene Ausgabe folgt. Die offizielle Preisempfehlung für das HTC U12+ liegt hierzulande bei 799 Euro und unterbietet damit die Konkurrenz von Samsung, Huawei und LG.