Verantwortliche sehen kein Problem
Seitens der Polizei will man diese Fehler allerdings nicht direkt als falsch-positive Rückmeldungen einordnen. Denn, so hieß es, man müsse letztlich das Gesamtergebnis aus der Kombination der maschinellen Erkennung und der Überprüfung durch Beamte betrachten - denn nur dies hat dann eine bewertbare Konsequenz für den Bürger. Allerdings kann man es schon auch als Konsequenz für den Bürger bewerten, wenn ein teures System angeschafft wird, das den Polizisten letztlich noch mehr Arbeit macht, als dass es irgendetwas nutzen würde.In Wales hatte man ein entsprechendes System im Rahmen des Champions League-Finales im vergangenen Jahr erprobt. Auch hier waren die Ergebnisse im Grunde völlig unbrauchbar. Wie auch dort erfolgt der Einsatz in London nicht im alltäglichen Geschäft der Polizei. Vielmehr soll das Verfahren unterstützend bei größeren Ereignissen helfen und wird passend zu diesen mit Bildmaterial zum Abgleich gefüttert, das jeweils passen soll. So will man bei Fußballspielen beispielsweise Hooligans identifizieren, die bereits wegen Gewalttaten verurteilt sind, während diese die Behörden bei einem Volksfest eher weniger interessieren.
Die Aktivisten, die sich gegen den Einsatz solcher Systeme richten, müssen auf der anderen Seite aktuell eher aufpassen, dass ihre Argumente gegen die Technik in der Öffentlichkeit nicht ins Leere laufen. Sie richten sich in erster Linie dagegen, dass quasi alle Bürger im Erfassungsbereich von Kameras ständig mit Datenbanken abgeglichen werden und sehen darin schlichte Verletzungen von Grundrechten.