Tropfen auf den heißen Stein
Die Gesichtserkennungssoftware wurde auf Kinder, die in Heimen leben, angewandt, insgesamt wurden 45.000 Personen gescannt. Die Bemühungen sind zwar lobenswert, im Gesamtbild kann man die 3000 gefundenen Kinder aber dennoch nur als den Tropfen auf den heißen Stein bezeichnen. Denn in Indien verschwanden zwischen 2012 und 2017 offiziell 240.000 Kinder, die Dunkelziffer soll aber wesentlich höher sein, einige Organisationen gehen von einer halben Million Vermissten aus und zwar pro Jahr.Basis für das Pilotprojekt ist eine vom indischen Familienministerium Ministry of Women and Child Development gestartete Online-Datenbank mit dem Namen TrackChild. Dort können Fotos verschwundener und auch gefundener Kinder gepostet werden.
Die schiere Masse an Aufnahmen bzw. vermissten Kindern hat die Behörden überfordert. Eine Kinderschutzorganisation namens Bachpan Bachao Andolan (BBA) hat aus diesem Grund eine Gesichtserkennungssoftware, die mit geometrischer und photometrischer Erkennung arbeitet, entwickelt. Eingesetzt konnte das System aber erst nach höchstrichterlicher Anordnung werden.