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Jetzt wird's langweilig: Ecuador nimmt Assange den Netzzugang weg

Für den Wikileaks-Gründer Julian Assange dürfte die kommende Zeit wohl recht oft von Langeweile geprägt sein. Denn seine ecuadorianischen Gastgeber in der Londoner Botschaft haben ihm jetzt den Zugang zum Internet gesperrt. Nach aktuellem Stand kann Assange somit erst einmal mit niemandem außerhalb der kleinen Staatsvertretung direkt kommunizieren.
Wikileaks
29.03.2018  08:51 Uhr
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Associated Press haben Mitarbeiter der Botschaft entsprechende Gerüchte bestätigt, nachdem sich der Wikileaks-Gründer plötzlich nicht mehr zu Wort meldete. Die Sperrung des Netzzugangs sei demnach eine Reaktion auf seine jüngsten Aktivitäten in Sozialen Netzwerken gewesen, hieß es. Hier habe es nach Auffassung der zuständigen Personen Verletzungen gegenseitiger Übereinkommen gegeben. Assange entzieht sich seit nunmehr fünf Jahren dem Zugriff europäischer Behörden, indem er in der ecuadorianischen Botschaft verharrt. Das ist sicherlich für keinen der Beteiligten einfach - denn die Einrichtung ist im Grunde lediglich der Teil eines normalen Apartment-Hauses, das auch noch die kolumbianische Botschaft beherbergt.

Belastung für die Diplomatie

Damit das Zusammenleben auf engem Raum über längere Zeit funktioniert, wurden verschiedene Regeln aufgestellt. Eine davon lautet, dass Assange bei seinen Aktivitäten im Internet dafür Sorge tragen müsse, dass keine seiner Äußerungen die Beziehungen Ecuadors zu anderen Ländern belaste. Dies war nun aber wohl zunehmend der Fall.

Assange genießt in der Botschaft Asyl, seitdem die schwedischen Behörden einen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt hatten. Damals ging es um Ermittlungen um sexuelle Delikte, die ihm von zwei Frauen in Schweden vorgeworfen wurden. Inzwischen ist dieses Verfahren zu den Akten gelegt worden. Doch muss Assange weiterhin mit Konsequenzen dafür rechnen, dass er sich dem Zugriff der britischen Polizei entzog, als diese ihn gegen Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen hatte.
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