Der Chip-Designer AMD hat jetzt auch selbst zu den jüngsten Meldungen über Sicherheitslücken in seinen neuen Prozessor-Linien Stellung genommen. Dabei wurde deren Existenz grundsätzlich bestätigt, Patches soll es bald geben. Allerdings handle es sich zu einem guten Stück auch um einen Sturm im Wasserglas.
Die fraglichen Bugs in den neuen Ryzen- und Epyc-Prozessoren wurden kürzlich von der Security-Firma CTS-Labs öffentlich gemacht. Dabei wurde AMD allerdings nicht die übliche Zeit eingeräumt, um die Sache erst einmal selbst zu prüfen und vielleicht schon mal Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Bereits einen Tag nachdem der Hersteller über die gefundenen Probleme informiert wurde, ging CTS-Labs an die Öffentlichkeit.
Den Schwachstellen wurden dabei Namen wie Ryzenfall, Masterkey, Fallout und Chimera verpasst - und es wurde der Eindruck erweckt, als habe man es hier mit ähnlich schwerwiegenden Problemen in einem Ausmaß wie bei Meltdown und Spectre zu tun. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall. Entsprechend musste CTS-Labs einiges an Kritik einstecken - bis hin zum Vorwurf, den Aktienkurs AMDs manipulieren zu wollen.
Wie AMD nun ausführte, lassen sich über die fraglichen Fehler durchaus Effekte erzielen - wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen. Angesichts dessen, dass die Probleme nicht gerade gravierende Angriffe erlauben, bleibt man bei AMD auch relativ ruhig und arbeitet an Patches, mit denen die Bugs aus der Welt geschafft werden sollen. Die Nutzer sind daher aufgefordert, in den kommenden Wochen auf Firmware- und BIOS-Updates zu achten und diese zu installieren.
Laut AMD müssten die User hier keine Befürchtungen hegen, dass die Patches sich auf die Performance der Systeme auswirken werden. Denn die betroffenen Stellen sind nicht besonders relevant für die Leistung der CPUs. Die bekannten Einbußen bei Meltdown und Spectre betrafen hingegen Funktionen, die für einen wesentlichen Teil der Performance-Steigerung von Chips in den letzten Jahrzehnten verantwortlich waren.