Der Software-Konzern Microsoft stellt ab heute die Version 6.0 von PowerShell Core offiziell zur Verfügung. Es soll sich um eine der umfassendsten Weiterentwicklungen des recht beliebt gewordenen Werkzeugs handeln. Die Vorgänger-Variante hatte noch eine weitgehend andere Basis, die nicht mehr weitergeführt wird.
"Das ist die umfassendste und wichtigste Änderung, die wir je an PowerShell vorgenommen haben", kommentierte Jeffrey Snover, der bei Microsoft für die Entwicklung des Produkts zuständig ist, die Veröffentlichung der Version 6.0. Wer bisher das auf dem .Net Framework basierende Windows PowerShell nutzte, kann dies weiterhin tun, Weiterentwicklungen wird es aber nur noch bei PowerShell Core geben.
Das liegt auch daran, dass dessen Grundlage nun .Net Core ist, das sich nicht auf die Windows-Plattform beschränkt. Dank des plattformübergreifenden Frameworks steht PowerShell Core auf Windows und Windows Server, aber auch unter MacOS und Linux zur Verfügung. Wer auf den Nicht-Microsoft-Platformen bisher schon mit PowerShell-Scripten arbeitete, wird hier deutlich mehr geboten bekommen als bisher.
PowerShell außerhalb von Windows
Mehr PowerShell für alle
Das war laut Microsoft letztlich auch der ausschlaggebende Grund für den nun vollzogenen Bruch. Denn man will Administratoren und Entwicklern über verschiedene Plattformen hinweg die Chance geben, mit den gleichen Werkzeugen zu arbeiten. Immerhin geht es heute meist nicht darum, dass die IT-Experten einfach entweder Hardware und Software von einem oder mehreren Herstellern bei sich herumstehen haben. In der Cloud wird ganz selbstverständlich mit Instanzen diverser Systeme gearbeitet - je nachdem, welches gerade besonders gut passt. In Microsofts Azure-Cloud sind so ebenfalls diverse Betriebssysteme nutzbar.
Auch die Core-Version wird allerdings nicht den kompletten Funktionsumfang der in Windows integrierten PowerShell bereitstellen. PowerShell Workflows, Snap-ins, WMlv1-cmdlets und einige andere Features stehen hier nicht bereit. Das wird im Wesentlich auch so bleiben - wobei Snover aber auch nicht ausschließen wollte, dass besonders nachgefragte Funktionen zum Teil übernommen werden. Wer auf die neue Version der Plattform wechselt, sollte aber auch bestehende Skripte vorsichtshalber auf mögliche Kompatibilitätsprobleme testen.