@nicknicknick: Unterhalte dich mal mit chinesischen Austauschstudenten. Die sehen in all den Überwachungsmassnahmen überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil, die haben alles was sie brauchen und vieles weitaus komfortabler (technologisch fortgeschrittener) als wir. Die sind weitestgehend zufrieden wie bei ihnen daheim alles abläuft (und das sagen die nicht aus Angst, sondern weil es so ist). Als wohlhabender Teil der Bevölkerung sieht man nur selten irgendwo Probleme - egal ob du jetzt Deutscher oder Chinese bist.
China ist nicht Nordkorea oder die Türkei. Die Chinesische Regierung bereichert sich nicht einfach selbst (wie du das von Kimg Jung Un oder dem Bund kennst), die schauen tatsächlich, dass das Land eine Zukunft hat (und das sehe ich so eigentlich in keinem Zweiten Staat auf dieser Welt).
Klar schauen die ärmeren Chinesen oft in die Röhre und müssen kuschen... aber die sind (literally) entbehrlich. Ist bei uns im Westen genauso, nur dass es (bisher!) nicht die armen Deutschen oder armen Amerikaner waren die man ausbeutete, sondern die Sklaven aus Kolonien und besetzten Gebieten. Nur durch den ergaunerten Reichtum ist es mometan noch möglich die Sklaverei weitestgehend in Billiglohnländer auszusourcen.
Aber wie du vielleicht mitbekommen hast, werden mittlerweile auch hier die armen Bevölkerungsschichten mehr und mehr heruntergegrindet (warte mal was passiert, wenn die ganzen Billiglohnländer für dich nichts mehr produzieren, weil sie alle Kapazitäten für den Eigenbedarf benötigen - dann wird nämlich ganz schnell dein eigenes Land zum Billiglohnland und glaub ja nicht die Reichen interessiert das dann).
Und die Überwachung wird auch mehr und mehr. Das scheint mir schon sehr blauäugig da mit erhobenem Finger auf China zu zeigen und sagen deren System sei so schlecht und 'unseres' so toll wenn es defacto gar nicht (mehr) so viele Unterschiede gibt und man sich sogar mit rasendem Tempo immer weiter annähert.
@monte: Du verwechselst Ursache und Wirkung. Klar hat China große wirtschaftliche Fortschritte gemacht. Klar sind viele Chinesen stolz auf das erreichte. Aber die Zufriedenheit beruht zu einem großen Teil eben auch auf der Propaganda und der extremen Zensur unangnehmer Nachrichten. Tatsächlich ist Korruption sehr verbreitet und wird nur dann bekämpft, wenn man damit unliebsame Funktionäre loswerden kann. Der Fisch stinkt allerdings vom Kopf her: http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/asia/china/9365099/Chinas-incoming-president-Xi-Jinpings-family-has-wealth-of-hundreds-of-millions.html
Selbstverständlich kannst du diesen Artikel in China nicht lesen. Ach und noch etwas: Deine negative Wahrnehmung des Westens liegt nicht etwa daran, dass es uns hier so schlecht geht und dass unsere Regierung so miserabel ist, sondern an der Meinungs- und Pressefreiheit, wegen der dir tagtäglich kritische Aussagen serviert werden. Warum das dem autoritären System auf lange Sicht überlegen ist? Weil wir nicht in Angst leben müssen, etwas falsches zu sagen und dafür zu verschwinden. Weil unsere Eliten nicht komplett machen können, was sie wollen. Weil unser System deshalb anpassungsfähiger ist.