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US-Regierung will Nordkorea wegen Wannacry zur Rechenschaft ziehen

Für den weltweiten Angriff mit dem Kryptotrojaner WannaCry im Frühjahr soll Nordkorea verantwortlich sein, sagt die US Regierung. Die USA schließen sich damit dem Verdacht der Experten von Kaspersky und anderen Herstellern von Sicherheitssoftware an. Trumps Hei­mat­schutz­be­ra­ter Tom Bossert sagt, man wolle das Land zur Rechenschaft ziehen.
WannaCry
19.12.2017  10:17 Uhr
In einem Beitrag für das Wall Street Journal schreibt Bossert, der Vorwurf würde nicht leichtfertig erhoben und basiere auf Beweisen. Andere mit der Aufklärung der Hac­ker­at­tac­ke betraute Institutionen hätten zudem ähnliche Erkenntnisse, so der Heimatschutzberater weiter.

Verheerende Ransomware-Attacke

Durch die Wannacry-Attacke wurden im Mai dieses Jahres hunderttausende Computer in über 150 Ländern durch eine Ransomware zeitweise unbrauchbar. Bei dem Angriff wurden vor allem Privatrechner infiziert, jedoch gab es unter den Opfern auch zahlreiche Groß­un­ter­neh­men und In­sti­tu­tio­nen wie etwa die Deutsche Bahn, bei der das In­for­ma­tions­sys­tem zeitweise lahm­ge­legt wurde. Laut britischem Gesundheitsdienst NHS war in mehreren großen Kran­ken­häu­sern sowie Gesundheitseinrichtungen die komplette IT außer Gefecht gesetzt worden. Bossert be­zeich­net das Verhalten von Nordkorea als bösartig und zunehmend rücksichtslos und willkürlich. Das Weiße Haus will sich am heutigen Dienstag näher zu den Anschuldigungen äußern.

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Cyberkrieg mit dem Westen

Das Regime in Nordkorea steht nicht nur wegen seiner Atom- und Raketentests zunehmend in der Kritik eine Gefahr für den Weltfrieden zu sein, auch durch gezielte Cyberattacken be­dro­he das Land zunehmend westliche Länder, so der Verdacht, allen voran die USA. Manche sprechen mittlerweile sogar von einem re­gel­rech­ten Cyberkrieg zwischen beiden Ländern, seit bekannt wurde, dass Donald Trump den Auftrag gegeben haben soll, mittels Angriffen auf diverse Netzwerke den Druck auf das kommunistische Regime zu erhöhen.

Der Wannacry-Vorwurf ist in diesem Kontext nicht der einzige Verdacht gegen Nordkorea. Im Oktober berichtete etwa CNN, dass es nordkoreanischen Angreifern gelungen sein soll, in die Datenbanken des südkoreanischen Verteidigungsministeriums einzudringen und sensible Informationen im Umfang von 235 Gigabyte zu entwenden. Und vor wenigen Tagen wurde Nordkorea vom südkoreanischen Geheimdienst des Bitcoin-Diebstahls bezichtigt. Was an all diesen Vorwürfen wirklich dran ist, lässt sich aus der Distanz nur schlecht beurteilen. An die falschen "Beweise" gegen Saddam Hussein dürften sich viele noch erinnern. Bezüglich der Wannacry-Attacke sehen aber viele internationale Beobachter Nordkorea tatsächlich als den Verantwortlichen.
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