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Microsoft veröffentlicht neue Sprache Q# und QDK für Quantencomputer

Microsoft hat die .NET-Familie mit Q# um eine weitere Pro­gram­mier­spra­che ergänzt. Die zum so genannten Quantum Development Kit (QDK) gehörende Sprache soll die Entwicklung von Software für Quan­ten­com­pu­ter ermöglichen. Eine erste Preview des QDK ist ab sofort verfügbar.
Microsoft
11.12.2017  17:28 Uhr
Microsofts Quantum Development Kit kann wie auch andere .NET-Sprachen mit Visual Studio 2017 genutzt werden. Zu den Entwicklertools gehören neben der Sprache auch ein lokal aus­führ­ba­rer Quantensimulator, mit dem man eigene Entwicklungen testen kann. Für mehr Re­chen­po­wer kann man online darüber hinaus einen leistungsfähigeren Simulator auf Mi­cro­softs Cloud-Plattform Azure nutzen, sollte der eigene Rechner zu schwach sein.

Komplettes Entwicklerpaket

Ein Debugger, Bibliotheken, Anwendungsbeispiele und eine Dokumentation sind bei der ersten Preview des QDK ebenfalls mit dabei. Wer sich für das Thema Quantencomputing interessiert, findet auf den QDK-Hilfeseiten von Microsoft einen guten Startpunkt.

Q# bzw. Q Sharp war von Microsoft bereits zur Ignite-Konferenz im September vorgestellt worden, damals aber noch ohne offiziellen Namen. Im Zentrum von Microsofts Pro­gram­mier­an­satz stehen so genannte "Topologische Qubits". Analog zu den Bits der klassischen Informatik, dienen Qubits als kleinstmögliche Speichereinheit und Maß für Quan­ten­in­for­ma­tio­nen. Microsofts Topologische Qubits sollen in der Verarbeitung robuster sein, und dadurch weniger Fehlerkorrektur benötigen, wie reguläre Qubits.

Es ist Zeit: Microsoft beginnt mit Bau eines Quantencomputers
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Neues Forschungszentrum

Microsoft hat beim Thema Quantencomputing seine Anstrengungen jüngst intensiviert und will bei dem noch sehr theoretischen Thema in der Zukunft eine Führungsrolle übernehmen. Die Bereitstellung von Q# und dem QDK und seine Verzahnung mit klassischen Pro­gram­mier­tools, dürfte sicher für breiteres Interesse beim Quantencomputing sorgen.

Auch bei der Forschung scheinen die Red­mon­der gut aufgestellt zu sein. An der Universität Kopenhagen investiert Microsoft aktuell viele Millionen Euro in ein neues Forschungszentrum, an dem Ingenieure und Softwareentwickler gemeinsam einen skalierbaren Quantencomputer entwickeln sollen. Dieser ist bislang ein rein theoretisches Konzept, steht mit den Gesetzen der klassischen Physik im Widerspruch und soll irgendwann einen dramatischen Leistungssprung bei Rechensystemen einläuten.
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