Rechtsstreit mit Untoten: Mozilla flattert eine Klage von Yahoo ins Haus

Christian Kahle, 06.12.2017 12:55 Uhr 9 Kommentare
Nur weil es Yahoo im Grunde genommen nicht mehr gibt, bedeutet das noch lange nicht, dass der Ex-Internet-Konzern nicht einen Gerichtsstreit mit der Open Source-Firma Mozilla vom Zaun brechen könnte. Beide Firmen haben sich jetzt im Grunde gegenseitig verklagt und es geht dabei um das Suchfeld im Firefox-Browser. Mozilla hatte dieses vor einiger Zeit in der Standard-Einstellung wieder auf die Google-Suche umgestellt. Oath, die Tochter des US-Telekommunikationskonzerns Verizon, der die Reste von Yahoo gehören, sieht darin allerdings einen klaren Vertragsbruch. Denn eigentlich würden die Vereinbarungen vorsehen, dass Mozilla bis zum Jahr 2019 standardmäßig die Yahoo-Suche im Firefox präsentiert. Daher wandte man sich vor einigen Tagen ans Gericht, berichtete das US-Magazin Recode

Mozilla erwiderte die Vorwürfe allerdings damit, dass man jedes Recht zu einer vorzeitigen Kündigung des Verträge gehabt habe. Immerhin würde Yahoo die Ansprüche an eine hochwertige Suchmaschine einfach nicht mehr erfüllen. Und es würde dem Image des Firefox-Browsers beträchtlichen Schaden zufügen, wenn man den Nutzern weiterhin standardmäßig die Yahoo-Suche anbieten würde.

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Mozilla wartet auf Millionen

Hinzu soll außerdem die Tatsache kommen, dass im Zuge der Übernahme Yahoos durch Verizon auch die vereinbarten Zahlungen ausgeblieben sind. Im vorhergehenden Geschäftsjahr hatte Yahoo noch 375 Millionen Dollar dafür gezahlt, dass zahlreiche Nutzer auf die Suchmaschine des Unternehmens gespült wurden und so Werbung an diese ausgespielt werden konnte.

Dieser Betrag macht den größten Teil der Einnahmen Mozillas aus, das daraus die Weiterentwicklung von Firefox und anderer Projekte finanziert. Wenn die Zahlungen nun aber nicht oder nur mit massiver Verspätung eingehen, stellt das eine existenzielle Bedrohung für die Software-Firma dar, die kaum andere Einnahmequellen hat. Mozilla reagierte angesichts der sich zuspitzenden Situation so ebenfalls mit einer Klage, in der die Zahlung der Außenstände gefordert wird.

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