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Analyse fördert massiven Tracker-Einsatz in Android-Apps zutage

Bei den meisten Android-Apps wird das Nutzungsverhalten des Anwenders durch Dritte beobachtet. In der Mehrzahl der Anwendungen wurden bei einer aktuellen Überprüfung eingebaute Tracker gefunden - obwohl man sich hier bereits auf die 25 bekanntesten Analyse-Dienste beschränkte.
29.11.2017  11:20 Uhr
In mehr als drei Viertel aller Fälle schlugen die Systeme an, als Sicherheitsforscher in Android-Apps nach den Signaturen der fraglichen Tracker suchten. Was die Dienste dabei genau beobachten ist zuweilen höchst unterschiedlich. Es geht aber stets darum, Daten über die Nutzer zu gewinnen und sie dann mit Werbung oder anderen Apps gezielter anzusprechen. Bei der gemeinsamen Untersuchung durch die französische Organisation Exodus Privacy und das Privacy Lab der Yale University fanden sich die Tracker keineswegs nur in kleineren, werbefinanzierten Apps wieder. Auch große Anbieter teils sogar bezahlter Dienste überwachen die Nutzungsaktivitäten ihrer User - so fanden sich die Signaturen von Drittanbieter-Trackern auch in den Apps von Tinder, Spotify, Uber und OKCupid wieder. In diesen ist unter anderem Crashlytics eingebaut, ein Dienst von Google, der Crash-Reports erstellt, aber auch weitergehende Daten über das Nutzungsverhalten sammelt.

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Einige Tracker sind sehr invasiv

Es gibt aber durchaus auch Schnüffler-Dienste, die wesentlich weitergehen. So entdeckten die Sicherheits-Forscher in einigen Apps auch den Dienst FidZup wieder. Dieser nutzt Ultraschall, um zu erkennen, welche anderen Smartphones beziehungsweise Nutzer sich in der Umgebung des jeweiligen Users aufhalten - und erstellt aufgrund dessen Profile über die sozialen Verbindungen unter Anwendern. Entdeckt wurde aber auch SafeGraph, das durch die Sammlung von Standortdaten von sich Reden machte.

Die Security-Forscher wollen im Ergebnis ihrer Analyse gar nicht unbedingt erreichen, dass die App-Entwickler überhaupt nicht mehr auf entsprechende Daten-Analysen zurückgreifen. Mehr Zurückhaltung und vor allem auch Transparenz gegenüber dem User wären aber dann doch sehr wünschenswert, hieß es. Und auch Google als Plattform-Anbieter sollte bei der Freigabe von Apps im Play Store ein Auge darauf haben, wie weitgehend die Nutzer ausspioniert werden.

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