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Supercomputer:
China rennt jetzt endgültig allen anderen davon

China hat es tatsächlich geschafft, seine Dominanz beim Supercomputing um einen weiteren Aspekt auszubauen. Das Land baut nicht nur in der Spitze die schnellsten Rechner der Welt, sondern liegt nun auch in der Breite auf dem ersten Platz. Nirgendwo sonst stehen so viele Rechner, die zu den 500 schnellsten Maschinen der Welt gehören.
Supercomputing-Zentrum Guangzhou
13.11.2017  17:23 Uhr
In der halbjährlich herausgegebenen Top 500-Liste der schnellsten Supercomputer hatte im Juni die USA noch die Nase vorn. Wenn man schon nicht mehr ganz oben mitspielte, hatte man doch immerhin mit 169 Geräten die meisten Hochleistungsanlagen der Welt zu bieten. China lag da mit 160 Stück noch knapp dahinter. Es dauerte nun nur sechs Monate, bis die Asiaten vorbeizogen - und das nicht nur ein wenig: China belegt in der heute neu veröffentlichten Top 500-Liste satte 202 Plätze, während die USA nur noch auf 143 kommt. Deutschland fiel hier übrigens von 28 auf 21 zurück. Und auch bei der zusammengerechneten Leistung hat China die Spitzenposition erobert. Über 298 Millionen Gigaflops schaffen die fraglichen Rechner zusammen, die USA liegt mit 250 Millionen Gigaflops ein gutes Stück dahinter. Dahinter folgen Japan mit 90 Millionen und Deutschland mit 38 Millionen Gigaflops.

Kaum Bewegung an der Spitze

Ganz oben hat sich unterdessen nichts getan. Chinas Sunway TaihuLight steht mit seinen 93 Petaflops weiterhin auf dem ersten Rang - und das nun schon seit zwei Jahren. Dahinter liegt ebenfalls noch immer der Tianhe-2, ebenfalls China. Und der auf Rang drei befindliche Piz Daint hatte schon im Juni mit 19,6 Petaflops erstmals einen vorderen Rang für die Schweiz abgeholt. Dann kommt erst einmal der japanische Gyoukou mit 19,1 Petaflops. Den USA bleibt somit erst einmal nur der 5. Platz, auf dem sich der auch nicht mehr ganz taufrische Titan mit 17,6 Petaflops ansiedelt.

Dass es an der Spitze seit einiger Zeit kaum noch Bewegung gibt, liegt allerdings nicht daran, dass niemand schnellere Systeme bräuchte oder diese nicht zu bauen wären. Vielmehr lohnt sich in vielen Fällen der finanzielle Aufwand für relativ kleine Upgrades nicht - klein zumindest in Angesicht des angestrebten Sprungs in den Exascale-Bereich. Eine qualitative Steigerung der Ergebnisse, die Supercomputer hervorbringen, wird erwartet, wenn die Maschinen erstmals Leistungen um 1 Exaflops herum schaffen. Daran arbeiten Ingenieure und Wissenschaftler in diversen Teams rund um die Welt auf Hochtouren.
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