Google Pixel 2 XL von HTC: Details zu "verschwundenem" Flaggschiff

Roland Quandt, 26.10.2017 12:02 Uhr 5 Kommentare
Google hat erst vor einigen Wochen die zweite Generation seiner Pixel-Serie vorgestellt. Jetzt bestätigt sich, dass Google und HTC offensichtlich tatsächlich an einem zweiten, größeren Modell arbeiteten, das als Teil der Serie auf den Markt kommen sollte. Schon Monate vor dem Launch Anfang Oktober kamen diverse Gerüchte rund um die neuen Smartphones der Google Pixel Serie auf. Dazu gehörte auch, dass neben dem "kleinen" Google Pixel 2 mit dem Codenamen "Walleye" auch noch ein zweites Gerät mit dem Codenamen "Muskie" in der Entwicklung sein sollte. Erst später tauchte der dritte Codename "Taimen" auf, unter dem jenes Gerät entstand, das heute als Google Pixel 2 XL erhältlich ist.

Bisher ist unklar, was aus "Muskie" wurde, abgesehen von dem Umstand, dass das Gerät letztlich nicht auf den Markt kam. Die Tüftler aus dem XDA-Developer Forum haben jetzt jedoch festgestellt, dass im Code des Android Open Source Project (AOSP) inzwischen diverse Verweise auf "Muskie" zu finden sind. Unter anderem belegen sie, dass es sich tatsächlich um ein von HTC entwickeltes Smartphone handelte, das recht eindeutig dem "Pixel"-Programm von Google zuzuordnen ist.

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Hinweise im Programmcode

So taucht in einer der USB-Konfigurationsdateien ein Pfad auf, in dem von einer "HTC_battery" die Rede ist, was nahelegt, dass das "Muskie" von HTC gefertigt wurde. Außerdem findet sich in der Make-File des AOSP zu dem Gerät der Firmenname "Google" im Feld für den Namen des Geräteherstellers. Auch der Codename "Muskie" taucht dort auf.

In einer weiteren Datei, nämlich der sogenannten "power_profile.xml" findet sich eine konkrete Angabe zur Akku-Kapazität. Während das Google Pixel 2 XL von LG mit "nur" 3520mAh Akkugröße auskommen muss, sollten es beim "Muskie" von HTC wohl recht ordentliche 3830mAh werden. In einer weiteren Datei findet sich die Angabe, dass das "Muskie" mit einer Pixeldichte von 560 PPI aufwarten sollte - ein im Vergleich zum LG-Modell Pixel 2 XL identischer Wert.

Die legt nahe, dass bei HTCs größerem neuen Google-Smartphone ebenfalls ein mit 2880x1440 Pixeln arbeitendes Display verbaut werden sollte. Auch der von Google erst kürzlich offiziell gemachte sogenannte Visual Core war offenbar Teil des "Muskie" von HTC, denn auch er taucht im AOSP-Code auf - zumindest unter dem Codenamen "Easel". Warum LG letztlich die Chance bekam, als zweiter Hardware-Partner neben HTC in diesem Jahr die "Pixel"-Serie zu bauen, ist bisher nicht geklärt - ebenso wie die Frage, warum das HTC "Muskie" zugunsten des jetzigen Pixel 2 XL von LG aufgegeben wurde.
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