Microsofts aktuelles Betriebssystem Windows 11 hat zwar viele sinnvolle Neuerungen, so manche optische Anpassung ist aber nicht jedermanns Sache. Glücklicherweise ist es möglich, auf "halboffiziellem" Weg diverse Anpassungen vorzunehmen - per Registry-"Hacks". Wir zeigen wie.
Die Registrierungsdatenbank von Windows ist besser unter ihrem englischen Namen Registry bekannt, das ist die zentrale Konfigurationsdatenbank des Betriebssystems. Dort werden also vereinfacht gesagt alle Einstellungen, die Windows beinhaltet und ermöglicht, abgelegt bzw. aktiviert. Dort sind auch diverse Optionen zu finden, die "offiziell" im Betriebssystem nicht möglich sind bzw. regulär in den Einstellungen vorgenommen werden können.
Über die Registry kann man auch viele (Quasi-) "Hacks" durchführen und Änderungen ermöglichen, die Microsoft nicht oder nicht mehr unterstützt. Diese muss man aber erst finden, kann dann aber so manche Funktion oder Ansicht aktivieren, die eigentlich in dieser Form nicht vorgesehen ist.
An dieser Stelle aber gleich eine explizite Warnung: Alle diese Hacks erfolgen auf eigene Gefahr, denn sie stellen einen Eingriff ins "Eingemachte" des Betriebssystems dar. Auch wenn sich die meisten Änderungen durch das Umkehren der zuvor gemachten Schritte recht einfach rückgängig machen lassen, sollte man sicherheitshalber ein Backup machen, das geht einfach über das Menü "Datei" und "Exportieren" im Registry-Editor.
So startet und nutzt man den Registry-Editor
An dieser Stelle kommen wir zur Frage: Wo finde und wie nutze ich den Registry-Editor? Diese wollen wir vorab beantworten, weil alle folgenden Schritte auf demselben Prinzip bzw. Prozedere beruhen.
Zunächst öffnet man via Start-Button das dazugehörige Menü und sucht mit der Eingabefunktion nach "Regedit". Diese Anwendung führt man am besten als Administrator aus, das garantiert, dass man alle erforderlichen Rechte hat.
Im Registry-Editor ist links ein Verzeichnis zu finden. Dieses kann man entweder durchklicken, um bis zum jeweiligen Registry-Eintrag zu gelangen, oder kann man den gesamten Pfad kopieren, in die Leiste unter dem Menü kopieren und mit Return zu bestätigen.
Hat man den jeweiligen Registry-Eintrag oder das erforderliche Verzeichnis gefunden, so muss man dort nur noch bestimmte Werte verändern oder ergänzen - die Erläuterung zur Registry und Regedit sparen wir uns deshalb fortan, weil das immer nach demselben Muster abläuft.
Das alte Kontextmenü wiederherstellen
Eine der größeren Neuerungen von Windows 11 ist ein neues Kontextmenü. Das alte gibt es zwar nach wie vor, allerdings ist dieses quasi versteckt unter dem Punkt "Weitere Optionen anzeigen". Die von Haus aus übergeordnete Ebene lässt sich allerdings ausschalten, do kann man das alte Kontextmenü dauerhaft nutzen.
Nun Rechtsklick man auf CLSID und wählt "Neu" und dann "Schlüssel".
Als neuen Schlüssel legt man "{86ca1aa0-34aa-4e8b-a509-50c905bae2a2}" (stets ohne Anführungszeichen) an und rechtsklick nun darauf. Nun legt man erneut einen neuen Schlüssel an und nennt ihn "InprocServer32".
Jetzt doppelklickt man auf "Standard", das unter InprocServer32 zu finden ist, und beendet das aufgehende Fenster, ohne etwas zu tun. Dadurch wird ein leerer Wert gesetzt (im Gegensatz zu nicht gesetzt).
Nach einem Neustart steht das alte Kontextmenü bereit.
Anwendungen zum Kontextmenü hinzufügen
Wer das zuvor beschriebene alte Kontextmenü wiederhergestellt hat, der kann dieses auch individualisieren und häufig genutzte Apps hinzufügen bzw. dort verknüpfen. Das funktioniert so:
Zunächst einmal ist der folgende Pfad zu finden:
HKEY_CLASSES_ROOT\Directory\Background\shell
Jetzt klickt man auf "shell" und legt per "Neu" einen neuen Schlüssel an. Diesen nennt man so, wie die jeweilige Anwendung heißt, wir wählen für dieses Beispiel das Bildbearbeitungsprogramm "Paint.net".
Jetzt klickt man den neuen Paint.net-Eintrag an und legt erneut einen Schlüssel namens "command" an.
Nun muss man per Datei-Explorer den Pfad der EXE, die gestartet werden soll, finden. Im Fall unseres Beispieles ist das: "C:\Program Files\paint.net\paintdotnet.exe".
Es öffnet sich ein Fenster, im unteren Feld für Wert trägt man den zuvor kopierten Pfad ein und bestätigt. Jetzt kann man nach einem Neustart per Rechtsklick auf den Desktop das gewünschte Programm starten.