Windows 11: Das sind die Hardware-Anforderungen für das Upgrade
Stefan Trunzik am 27.09.2021 16:16 Uhr
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Mit der Einführung von Windows 11 zieht Microsoft die Systemanforderungen für PCs, Notebooks und Tablets deutlich an. Nicht nur müssen zeitgemäße Prozessoren zum Einsatz kommen, sondern auch Funktionen wie TPM 2.0 und Secure Boot aktiv sein. Wir bringen Licht ins Dunkel.
Nicht nur wird Windows 11 seit dem 5. Oktober vorrangig für neu ausgelieferte PCs zur Verfügung stehen, auch das Upgrade von Windows 10 auf das neue Betriebssystem wird anhand der verbauten Hardware entschieden. Es gilt: Umso neuer und leistungsstärker der Desktop, Notebook oder Convertible, umso eher kann man mit der kostenlosen Aktualisierung rechnen. Welche Komponenten für Windows 11 benötigt und ob ältere PCs vom Update ausgeschlossen werden, klären wir in diesem Artikel.
Intel, AMD, Qualcomm & Co.: Alles eine Frage des Prozessors
Die minimalen Systemanforderungen für Windows 11 schreibt Microsoft mit einem kompatiblen 64-Bit-Prozessor oder System on a Chip (SoC) aus, der über mindestens zwei Rechenkerne (Dual-Core) und eine Taktrate von einem Gigahertz (1 GHz) verfügt. Außerdem müssen im zu aktualisierenden System mindestens vier Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 64 Gigabyte große Festplatte oder SSD verbaut sein. Weitere Hardware-Voraussetzungen werden an die Grafikeinheit, den angeschlossenen Bildschirm bzw. das verbaute Display, die Internetverbindung und Sicherheitsfunktionen gestellt, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.
Minimale Systemanforderungen von Windows 11
Prozessor
1 Gigahertz 64-Bit-Prozessor oder SoC mit 2 oder mehr Kernen
Arbeitsspeicher
4 GB RAM
Speicherplatz
64 GB oder größer
Systemfirmware
UEFI, aktiviert für sicheren Start (Secure Boot)
TPM
Version 2.0
Grafikkarte
Mit DirectX 12 oder höher kompatibel mit WDDM 2.0 Treiber
Auflösung
720p mit mehr als 9-Zoll, 8 Bit pro Farbkanal
Internet
Windows 11 Home benötigt ein Microsoft-Konto und Internet
Den Hauptaugenmerk sollten Nutzer vor allem auf die Windows-Prozessoranforderungen legen. Schließlich werden nicht alle AMD-, Intel- und Qualcomm-CPUs offiziell unterstützt. Für einen reibungslosen Betrieb und das Upgrade auf Windows 11 wird mindestens ein AMD Ryzen-Prozessor der zweiten Generation (z.B. Ryzen 5 2xxx) oder ein Intel Core i-Chip der achten Generation (z.B. Core i5-8xxx) benötigt. Neben Microsofts eigenen Snapdragon-Chips SQ1 und SQ2 erlaubt man zudem die Qualcomm-eigenen SoCs, welche den "Windows on ARM"-Richtlinien folgen (z.B. Snapdragon 7c, 8c, 8cx etc.).
Übersicht der für Windows 11 kompatiblen Prozessoren:
Obwohl Microsoft eine Handvoll älterer Prozessoren unterstützt (z.B. Intel Core 7. Gen.), ist auf kurz oder lang nicht zu erwarten, dass die Redmonder ihre Anforderungen stark nach unten hin anpassen. PCs mit Komponenten, die vor dem Jahr 2016 veröffentlicht wurden, sollten sich von einer offiziellen Unterstützung des Betriebssystems bereits verabschieden.
Tipp: Die Installation von Windows 11 per ISO-Datei oder Media Creation Tool kann trotz alter Hardware angestoßen werden. Für viele Nutzer wird das neue Betriebssystem auch bei einer "Untauglichkeit" des PCs gut funktionieren. Allerdings erklärt Microsoft noch während der Aktualisierung, dass Computer mit inkompatibler Hardware mit einem Garantieverlust oder dem Ausschluss von sicherheitsrelevanten Updates rechnen müssen.
Trusted Platform Module (TPM) und Secure Boot werden vorausgesetzt
Windows 11 legt weitere Systemanforderungen an den Tag, welche die Sicherheitsfunktionen des Betriebssystems verbessern sollen. Benötigt werden sowohl ein Trusted Platform Module 2.0 (TPM 2.0) und die Möglichkeit eines sicheren Starts (Secure Boot). Beide Mechanismen sind seit Jahren Teil von Prozessoren und Mainboards und die Chance ist vergleichsweise gering, dass aktuelle Desktop-PCs diese nicht unterstützen. Sie müssen lediglich über das UEFI (früher als BIOS bekannt) aktiviert werden.
Tipp: Um zu überprüfen, ob TPM 2.0 und Secure Boot bereits aktiv sind, kann sowohl der PC Health Check von Microsoft als auch das Tool WhyNotWin11 genutzt werden.
Sollten die genannten Programme im Vorfeld Fehler in Hinsicht auf das TPM-Modul anzeigen, kann man mit Hilfe des Befehls "tpm.msc" über die Windows-Suche eine zusätzliche Prüfung zu Rate ziehen, die über ein verbautes Trusted Platform Module informiert. Wird hier der Hinweis "Es wurde kein kompatibles TPM gefunden." (siehe Bild oben) angezeigt, sollte das UEFI des verbauten Mainboards zu Rate gezogen werden. Wie man dieses erreicht, erklären alle Mainboard-Hersteller in ihren Bedienungsanleitungen. Oftmals reicht ein Druck auf die Tasten F2, Entf oder ähnliches beim Hochfahren des PCs.
Weitere Hinweise zur Aktivierung findet man ebenfalls in den Dokumenten der Mainboard-Produzenten. Sollte der Hersteller unbekannt sein, können Systemdiagnose-Tools wie HWinfo beim Auslesen der Mainboard-Informationen helfen. In einer kommenden Anleitung erklären wir zu einem späteren Zeitpunkt außerdem die Vorgehensweise bei verschiedenen Marken-Mainboards von Asus, Gigabyte und Co. Bis dahin empfehlen wir unseren Windows 11 FAQ-Bereich im Auge zu behalten.