Windows 11: So könnt ihr die Standard-Apps und -Browser ändern
Stefan Trunzik am 23.09.2021 14:53 Uhr
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Mit dem Release von Windows 11 überarbeitet Microsoft die Konfiguration von Standard-Apps und -Browsern deutlich. Nutzer müssen von nun an einen deutlichen Umweg nehmen, um von Edge und Co. umzuschwenken. Wir erklären euch, welche Einstellungen ihr vornehmen müsst.
Während unter Windows 10 die Änderung der standardmäßig genutzten Webbrowser, Bildanzeige, Video- und Musikplayer nahezu ein Kinderspiel war, legt Microsoft Nutzern mit Windows 11 einige Steine in den Weg, wenn man sich von den hauseigenen Programmen (z.B. Microsoft Edge) verabschieden möchte. Anhand der Auswahl eines neuen Standard-Browser zeigen wir euch das grundlegend neue Vorgehen beim Wechsel von Standard-Apps.
Die neue Art Standard-Apps unter Windows 11 zu definieren
In den Windows 11-Einstellungen unter dem Menüpunkt "Apps -> Standard-Apps" findet ihr eine Übersicht sämtlicher Programme, die sich für die standardmäßige Ausführung diverser Dateiformate eignen. Und genau hier beginnt es bereits vergleichsweise kompliziert zu werden. Wählt man in dieser Übersicht einen neuen Browser - z.B. Google Chrome - aus, kommen Nutzer in Kontakt mit sämtlichen Dateiformaten, mit denen die App in der Lage ist umzugehen. Endungen wie .htm und .html deuten auf Webseiten-Formate hin, andere wiederum auf Bilddateien oder PDFs.
Anstatt den Browser gänzlich als Standard für Webaktivitäten zu definieren, müssen nun die jeweiligen Dateiformate auf das gewünschte Programm umgeschrieben werden. Ein Linksklick auf jedes einzelne HTML-Format öffnet jeweils die Auswahl des dazugehörigen Programms, welches wir in unserem Fall von Microsoft Edge auf Google Chrome umgeschrieben haben. An gleicher Stelle könnt ihr nach der Installation jedoch auch zu Firefox, Opera oder sonstigen Browsern und Programmen wechseln, die zukünftig beim Öffnen des entsprechenden Dateiformats standardmäßig ausgeführt werden.
Für eingefleischte IT-Experten stellt dieser Prozess einen gewissen Aufwand, aber keine Schwierigkeit dar. Otto Normalverbraucher dürfte jedoch aufgrund der Masse an unbekannten Dateiformaten schnell ins Grübeln oder Googlen kommen, anstatt von Microsoft wie einst unter Windows 10 an die Hand genommen zu werden. Unserer Meinung nach ein Rückschritt nach dem Upgrade auf Windows 11.
Oder auf die alte Art: Der einfache Weg über den Rechtsklick
Eine altbewährte Methode lässt Microsoft zu Windows 11 umziehen. Öffnet man einen beliebigen Ordner und mit einem Rechtsklick das Kontextmenü einer bestimmten Datei, zum Beispiel einem Bild im .jpg-Format, kann mithilfe der "Öffnen mit"-Funktion und der Auswahl von "Andere App auswählen" ebenfalls die Standard-App für bestimmte Dateiformate angepasst werden. Im gleichen Prozess muss einfach nur der Haken im Bereich "Immer diese App zum Öffnen von .jpg-Dateien verwenden" gesetzt werden. Hierbei werden jedoch nur einzelne Dateiformate hinsichtlich der Standard-Programme geändert, nicht jedoch z.B. alle Bilder (inkl. .png, .webp etc.) mit diesem geöffnet.
Der kleine Haken mit der Windows 11-Suche, Widgets und Hilfeseiten
So leicht und kompliziert gleichzeitig die Einstellungen für Standard-Apps erfolgen, so blockiert Microsoft einen weiteren Weg. Trotz der Änderung des Standard-Browsers werden Nachrichten-Beiträge, Hilfe-Webseiten und Co. aus den neuen Widgets und der Windows-Suche auch weiterhin im Edge-Browser geöffnet. Um dies zu ändern und Inhalte dieser Art ebenfalls in Chrome, Firefox und Co. zu öffnen, bedarf es einer kleinen Zusatzsoftware namens "EdgeDeflector".
Nach dem Download via GitHub und einem simplen Ausführen der .exe-Datei steht dieser in den Einstellungen für Standard-Apps zur Auswahl. Hier ermöglicht er die Änderung für "Microsoft Edge HTML Document"-Dateien, die ihr vom standardmäßig ausgewählten Microsoft Edge auf den EdgeDeflector umschreiben könnt. Ist dies geschehen, werden auch Beiträge aus Widgets und der Windows 11-Suche innerhalb des von euch vorab definierten Standard-Browsers geöffnet und Edge verabschiedet sich gänzlich in den Hintergrund.