Ein Microsoft-Mitarbeiter hat in Eigenregie eine neue Version des legendären Datei-Managers von Windows 3.x und Windows NT veröffentlicht, die nun unter einer Open-Source-Lizenz zur Verfügung steht. Das Programm wurde zudem für Windows 10 angepasst, soll aber in fast allen Belangen noch dem entsprechen, was mancher Nutzer aus früheren Zeiten kennt. Aktuell ist WinFile in der Version 10.2 verfügbar.
Der sogenannte Windows File Manager bzw. Windows Datei-Manager hielt im Jahr 1990 zusammen mit Windows 3.0 erstmals Einzug und war eine der treibenden Kräfte der enormen Popularität von Windows. Der oft auch als WinFile bezeichnete Datei-Manager ist im Grund ein einfaches Werkzeug zur Dateiverwaltung, das sich noch stark an die DOS Shell-Anwendungen anlehnt, welche hier als Vorbild dienen.
Mitarbeiter entwickelte allein weiter
Im Lauf der Zeit wurde die ursprüngliche 16-Bit-Version von einer 32-Bit-Anwendung für Windows NT 3.1 abgelöst, die bereits die Möglichkeit zur Verwaltung von Berechtigungen mitbrachte. Zuletzt war das Programm noch Teil von Windows Millenium, wurde später aber vom leistungsfähigeren Windows Explorer abgelöst. Craig Wittenberg von Microsoft hat sich in den letzten zehn Jahren des Tools angenommen und es eigenhändig weiterentwickelt.
Ab sofort kann nun eine von Wittenberg angepasste Variante des Windows Datei-Managers auf Basis der zuletzt für Windows NT 4.0 aktualisierten Version bezogen werden. Diese wurde so aufgefrischt, dass sie auch mit aktuellen Windows-Betriebssystemen nutzbar ist. Der Quellcode kann erstmals auch für 64-Bit-Ausgaben von Windows kompiliert und ausgeführt werden.
Neben der "Original"-Ausgabe von WinFile steht über Microsofts offiziellen GitHub-Account auch eine modifizierte Ausgabe zur Verfügung, die Wittenbergs persönlichen Anforderungen angepasst wurde. Wer möchte, kann selbst Veränderungen an der Software vornehmen, da Microsoft und Wittenberg die sogenannte MIT License verwenden.