Die Entscheidung Microsofts, die Nutzer von Windows 10 Home zu Updates zu zwingen, ist eine der kontroversesten beim neuesten Betriebssystem aus Redmond. Denn zuletzt hat sich bei einem Treiber-Update gezeigt, dass es durchaus Vorteile haben kann, wenn man mit einer Aktualisierung etwas abwartet. Mit einem Microsoft-Tool lässt sich der Update-Zwang aber aushebeln.
Ein Artikel zu den Problemen mit dem neuesten Nvidia-Treiber hat erneut Diskussionen über den Zwang beim Windows Update-Mechanismus von Windows 10 ausgelöst. Zwar lässt sich der Automatismus in Bezug auf Treiber selbst über einen recht gut in der Systemsteuerung "versteckten" Eintrag deaktivieren, bei anderen Patches und Updates ist man aber Microsoft ausgeliefert.
Ed Bott, Windows-Experte bei ZDNet, hat allerdings ein offizielles Microsoft-Tool entdeckt, mit dem man bestimmte Updates blockieren kann. Das Programm ist eigentlich für die Testphase von Windows 10 gedacht, funktioniert aber auch mit Build 10240 des Betriebssystems.
Troubleshooter
Im Support-Beitrag zu KB3073930 gibt es nämlich ein "Show or hide updates"-Troubleshooter Package. Signiert wurde das Paket Mitte Juni, der Knowledge Base-Eintrag stammt von Anfang Juli. Es ist also für die Insider Preview von Windows 10 gedacht, sollte aber auch mit dem "finalen" Build (10240) des Betriebssystems funktionieren. Update 28. Juli 2015: Microsoft hat den Support-Beitrag nun umbenannt und die "Einschränkung" Insider Preview offiziell entfernt, das Tool ist damit generell für Windows 10 abgesegnet worden.
Das ist aber kein Ersatz für den alten Update-Mechanismus früherer Windows-Versionen: Denn laut KB3073930 ist das Tool dafür gedacht, einen Treiber oder ein Update zu verstecken oder zu blocken, wenn bzw. nachdem dieses Probleme macht. Denn zunächst müssen die problematischen Aktualisierungen deinstalliert werden (Gerätemanager oder Windows Update) und können danach von einer neuerlichen Installation abgehalten werden.
Das "wushowhide.diagcab"-Tool erfüllt den Zweck, ist aber kein echter Ersatz für das Unterbinden von Updates. Wie der Name Troubleshooter auch andeutet: Offiziell sollte es nur bei bereits aufgetretenen Problemen und nicht als generelle Präventivmaßnahme zum Einsatz kommen.