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Verbraucherschutz: Wenn der Datenschutz beim Couponheft endet

Verbraucherschutz: Wenn der Datenschutz beim Couponheft endet
Florian Zandt / Statista
Für über die Hälfte der Deutschen gehören Rabatt- und Kundenkarten wie Payback, die Deutschlandcard oder IKEA Family zum Einkaufen dazu. Das zeigt eine repräsentative, Anfang 2021 durchgeführte Umfrage von YouGov zur Nutzung von Bonus-Programmen und Gutscheinen. Wie die Grafik zeigt, hatten zum Befragungszeitpunkt fast vier Fünftel der Teilnehmer in der jüngeren Vergangenheit Rabatte oder ähnliches genutzt.


Neben Payback und Co. wurden am häufigsten reguläre Gutscheine und Sonderaktionen bemüht. 30 respektive 24 Prozent der Befragten gaben an, von entsprechenden Angeboten Gebrauch gemacht zu haben. 22 Prozent haben Online-Gutscheine oder -Codes eingesetzt, wie sie beispielsweise vom US-Unternehmen Groupon angeboten werden.

Besonders Bonus-Programme wie Deutschlandcard oder Payback, die laut eigenen Angaben mehr als 20 Millionen respektive über 31 Millionen Kunden in Deutschland haben, stehen seit Jahren seitens des Verbraucherschutzes in der Kritik. Kunden würde ein falsches Bild von den tatsächlichen Einsparungen vermittelt, während die Unternehmen Daten zur weiteren Vermarktung im großen Teil sammeln. Laut Payback-Geschäftsbericht machte der Punkt Database Marketing im Geschäftsjahr 2021 mehr als ein Drittel des Umsatzes mit Dritten aus.

Stichproben des Verbraucherschutzes NRW aus dem Jahr 2019 zufolge seien die Ersparnisse im Punkteshop der Firma im Allgemeinen kaum der Rede wert. Für die Nähmaschine Promise 1409 im Wert von rund 12.000 Punkten hätten Kunden innerhalb von drei Jahren für rund 24.000 Euro in Partnershops einkaufen müssen. Zudem seien zahlreiche der angebotenen Artikel laut Testern in anderen Online-Shops teilweise deutlich billiger verfügbar gewesen.

Kommentare

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[o1] DRMfan^^ am 16.03. 17:33
+1 -
Finde es hard, IKEAs Kundenkarte, die ja nur die Daten eines einzelnen Händlers sammelt, der also zumindest bei Online-Bestellungen diese Daten eh hat, mit Datenkraken wie Payback zu vergleichen.

Die Promise 1409 kostet im Preisvergleich 120€ - das sind 0,5% Rückzahlung *ohne* Aktionen. Das ist doch genau das, was PAyback auch angibt?!

Es gibt zudem häufig sowas wie 30fache Punkte, soweit ich das "von außen" mitbekomme. Wobei mir komisch vorkommt, dass es hier 24.000€ für 12.000 Punkte braucht - Sollte nicht 1€ Umsatz 1 Punkt sein?

Also ich halte nicht viel von Payback, aber bei diesem Beispiel finde ich, dass Paypal fair genau das einhält, was sie versprechen.
[re:1] CJdoom am 16.03. 17:35
+1 -1
@DRMfan^^: Naja, aber überleg mal dass zu IKEA auch die AR App gehört, womit Leute ihre Wohnung vermessen, und Co. Das ist durchaus ein auch sehr tiefer Eingriff, aber wie bei allen anderen Programmen, die Leute nutzen es freiwillig.
[re:1] DRMfan^^ am 16.03. 18:22
+2 -
@CJdoom: Und die Vermessungs-App hat mit Ikea Family was zu tun?
[o2] Nausi am 16.03. 17:39
+7 -
"die Ersparnisse im Punkteshop der Firma im Allgemeinen kaum der Rede wert"

Das stimmt, Prämienshop bei Payback ist lahm, aber man muss nicht unbedingt dort die Punkte einlösen.
Man kann mit gesammelten Punkten z.B. bei REWE bezahlen oder als Geld aufs Konto überweisen lassen.
[o3] Link am 17.03. 13:47
+1 -
Wie genau tauscht man seine Daten gegen Prozente bei 2-für-1-Angeboten? Auch sind Gutscheine auf Papier völlig anonym, wenn man dann mit Bargeld bezahlt.
[o4] der_ingo am 18.03. 00:24
+ -
Ich hab eh REWE als nächsten Markt um die Ecke. Ich geh da nicht hin, weil die (noch) bei Payback mitmachen. Also nehm ich die Punkte einfach mit, denn es kostet mich nichts. Wenn man bei Payback hinterher weiß, wie oft ich was einkaufe, ist das letztlich für mich völlig irrelevant.
Und alle paar Monate gehen halt mal einige Euro aufs Konto. Einfach so für nichts. Schade nur, dass REWE aussteigt. Wird also in Zukunft hier weniger gesammelt.
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