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Halbleiter: Die unbekannten Giganten der Chipindustrie

Halbleiter: Die unbekannten Giganten der Chipindustrie
Quelle: Statista.com
Seit Beginn der Pandemie herrscht in Industriesektoren wie der Automobil-, Informationstechnologie- und Unterhaltungselektronikbranche Chipmangel, unter anderem begründet durch Störungen in Produktionsabläufen und Lieferketten bei gestiegener Nachfrage. Der andauernde Krieg in der Ukraine und die weltweite Inflation tragen ebenfalls ihren Teil zu vergleichsweise schwachen Quartalsergebnissen von Chipproduzenten wie AMD, Qualcomm oder Intel bei. Letzterer stellte einen neuen Negativrekord auf: Mit einem Nettoverlust von 454 Millionen US-Dollar schrieb der Konzern im zweiten Quartal 2022 das erste Mal seit Ende 2017 rote Zahlen.


Dieser Missstand lag laut eines offiziellen Statements von Geschäftsführer Pat Gelsinger am "plötzlichen und rapiden Absinken ökonomischer Aktivität", reflektiere aber auch eigene "Probleme bei der Ausführung". Darunter könnte auch die Entscheidung fallen, weiterhin größtenteils eigene Schaltkreise zu produzieren und nicht wie viele Konkurrenten die Fertigung komplett in spezialisierte Foundries auszulagern. Unter dem Begriff versteht man Fertigungsbetriebe, die hauptsächlich für sogenannte "fabless companies", also "fabriklose Firmen", wie Apple, Nvidia oder die schon genannten Qualcomm und AMD Halbleiter und Chips herstellen. Wie die Grafik zeigt, profitierten Firmen wie TSMC, Samsung Electronics oder UMC vom erhöhten Bedarf und der gleichzeitigen Lieferungsverknappung in den beiden Pandemiejahren und konnten ihre Umsätze unter anderem durch günstige Preisentwicklung und hohe Auslastung steigern.

Laut Analysten von TrendForce blieb der taiwanesische Hersteller TSMC, der für die Produktion von Chips für iPhones bekannt ist, interessanterweise aber auch für Intel Chips fertigt, Marktführer im Bereich der Halbleiter-Foundries. Apple war 2021 für rund 25 Prozent des TSMC-Gesamtumsatzes von etwa 57 Milliarden US-Dollar verantwortlich. Insgesamt besitzen die fünf umsatzstärksten Foundries einen Marktanteil von etwa 90 Prozent. Mit Globalfoundries aus den USA befindet sich ein einziger nicht im ostasiatischen Raum angesiedelter Hersteller in den Top 8, im ersten Quartal 2022 belief sich dessen Marktanteil auf rund sechs Prozent. Um die Marktstellung US-amerikanischer Chipproduzenten auszubauen, hatte der US-Kongress im Juli den CHIPS for America Act verabschiedet, der der Industrie zusätzliche finanzielle Mittel zur Produktion und Forschung bereitstellen soll.

Kommentare

[o1] DasRenTier am 05.08. 14:02
+1 -
Wenn die Chinesen wirklich in Taiwan einmarschieren, sollten wir alle schnell nochmal zu Mediamarkt laufen und kaufen was das Zeug hält.
[re:1] Deafmobil am 05.08. 15:04
+2 -
@DasRenTier: und nach 5 Jahren ist die Technik veraltert. Und dann will man wieder etwas neues her. Zum Beispiel Grafikkarte oder Handys. Und dann wird neuste Modelle die irgendwann rauskommt dann dreifache teurer werden wegen Chipmangel. Man sieht ja heute wegen Gaspreise. Wenn China das Land Tainwan eingenommen hat ist die Welt erpressbar. China abhängig sind wir ja. Die anderen demokratische Ländern haben nicht so viele Bodenschätze wie China und Russland. Viele Politikern sagen seit langem Russland wird isoliert werden wie Nordkorea. Ich habe es nie geglaubt. Man wird immer weiterhin Geschäfte machen mit Russland und China machen wegen reichliche Bodenschätze. Für die Halbleitern braucht man zb seltene Erden. Gas für die Industrien. Billig einkaufen aus China und Russland.
[re:1] markox am 05.08. 15:41
+1 -
@Deafmobil: Du denkst aber etwas zu zweidimensional. Eine Alternative könnte mittelfristig der Weltraum-Bergbau werden. Die private Raumfahrt ist die letzten Jahre sehr weit gekommen. Bis dahin könnte es gar nicht mal so weit entfernt sein.
[re:1] criore am 06.08. 00:09
+ -
@markox: bis sich das vom Weltraum lohnt vergehen noch viele viele Jahre oder man zahlt gerne das 50fache
[re:2] Kwack am 07.08. 07:30
+ -
@Deafmobil: seltene Erden gibt's nicht nur in China und sind auch nicht selten. Bei einem Krieg gegen Taiwan wird China auch schön aufpassen, die Industrie nicht zu zerstören.China ist von der Chipherstellung dort auch abhängig.
Und was nutz Russland die Bodenschätze, wenn sie die nicht mehr abbauen kann, weil die Maschinen mangels Esatzteilen nicht mehr gewartet werden können.
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