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Rechenzentren: Server sind Stromverbraucher Nummer 1 in der IT

Rechenzentren: Server sind Stromverbraucher Nummer 1 in der IT
Quelle: Statista.com
Rechenzentren sind das Herzstück der Unternehmens-IT und einer der relevantesten Faktoren für das Gelingen des Digitalisierungsprozesses in Deutschland. Diese Verlagerung auf digitale Prozesse hat ihren Preis: Laut einer Studie des Bitkom e.V. machten Rechenzentren und kleinere IT-Installationen in Unternehmen 2020 rund drei Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs aus, was etwa 16 Milliarden Kilowattstunden entspricht. Zum Vergleich: Der benötigte Strom im Verkehrssektor entsprach im selben Jahr etwa zwei Prozent des Jahresverbrauchs. Wie die Grafik zeigt, sind vor allem zwei Komponenten von Rechenzentren für den hohen Verbrauch verantwortlich.


Entfielen 2016 noch rund 39 Prozent des Stromverbrauchs auf Server, waren es 2020 schon 42 Prozent oder 6,6 Milliarden Kilowattstunden. An zweiter und dritter Stelle stehen Kühlung und Speicher, relativ wenig Strom wird für die Netzwerkprozesse selbst verbraucht. Durch den Fortschritt in der Nutzung erneuerbarer Energien schlägt sich der erhöhte Strombedarf allerdings nicht auf die durch Rechenzentren verursachten CO2-Emissionen nieder. Zwischen 2018 und 2020 konnten selbige sogar um 1,1 Millionen Tonnen reduziert werden, ohne dass die entsprechenden Installationen an Effizienz einbüßen mussten.

Obwohl die Reduktion der Emissionen ein gutes Zeichen für eine nachhaltigere IT-Infrastruktur darstellt, ist es für viele Unternehmen noch ein weiter Weg bis zur CO2-Neutralität. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage wollen 45 Prozent der 506 befragten Firmen bis 2030 klimaneutral werden, rund 70 Prozent haben bereits begonnen oder planen, ihren Treibhausgasausstoß zu kompensieren, und in 52 Prozent der Unternehmen existiert eine Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategie für die gesamte Organisation oder Teile davon.

Kommentare

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[o1] DRMfan^^ am 01.08. 16:11
+1 -
Das eigentlich Erstaunliche ist für mich, wieviel die USV wegfressen.
[o2] Mordy am 01.08. 17:23
+ -
Dabei würde sich tatsächlich sehr viel einsparen lassen, gerade wenn z.B. auf VMware vSphere zur Virtualisierung gesetzt wird. DRS aktivieren plus die die Option, dass Clusternodes in den Standby fahren dürfen, wenn die Restkapazität ausreicht, würde einiges an Energie ersparen. Leider sehe ich diese Option meist in deaktivierter Form. Und gerade in Betrieben, die nicht 24/7 arbeiten, bringt das echt viel. Gut, dass ist jetzt nichts für einen 2- oder 3-Node-Cluster, aber prinzipiell eine gute Sache.
[re:1] Nunk-Junge am 01.08. 17:47
+ -
@Mordy: Es gibt sehr viele Möglichkeiten, um bei Rechenzentren Energie einzusparen. Das hängt aber immer von vielen Faktoren ab. Wer noch Racks in komplett gekühlten Serverräumen hat, der kann schnell 6-stellige Summen pro Jahr einsparen durch Einhausung und Modernisierung der Kühlkreisläufe. Erneuerung der Server kann viel Energie-Einsparung bringen. Server-Virtualisierung, wie Du sie genannt hast, kann das rumideln vieler wenig genutzter Server minimieren. Ebenso Containerisierung von Anwendungen kann sich lohnen. Oder eine Virtual Desktop Infrastructure. ...
[re:2] der_ingo am 01.08. 22:11
+ -
@Mordy: Ich hab das mit DRS und dem Standby auch bei uns grad mal überlegt. Aber ich vertraue der Sache nicht, dass die sauber wieder hochfahren. Das geht doch über WoL und WoL war noch nie wirklich vertrauenswürdig. Oder verwechsle ich das was?

Hier wurden jetzt einfach mal die Klimaanlagen um 2,5°C höhergedreht in den Technikräumen. Sollte wenigstens ein paar kW bringen.
[re:1] Mordy am 02.08. 00:39
+1 -
@der_ingo: Richtig. das verwendet WOL, um die Hosts wieder aufzuwecken. Bisher kann ich aber nichts Negatives berichten. Kann natürlich sein, dass es nicht sauber funktioniert, wenn man eine Realtek-NIC oder sowas in seinem Server hat. ;)

Ach... ich hatte DRS erwähnt. Das Feature nennt sich eigentlich DPM, aber ich hab mir das fast schon angewöhnt, alles DRS zu nennen, was der dynamischen Verteilung und Aktivierung von Ressourcen dient. Sollte mir eigentlich nicht mehr passieren nach über 16 Jahren VMware ESX/vSphere. :D
[re:3] Frankenheimer am 02.08. 07:52
+ -
@Mordy: ich betreue seit über 15 Jahren virtualisierte Serverfarmen und erfahrungsgemäß kann ich sagen dass selbst eine Reboot Orgie auf hunderten ESXi Hosts dazu führt dass immer irgendwas kaputt geht. Die Server kalt werden zu lassen habe ich nie für eine glückliche Idee gehalten. Auch gibt es best practice Empfehlungen von VMware welche Energieoptionen man den Prozessoren gibt damit sie vollen Schub machen. In der Vergangenheit war es static-high-performance, inzwischen etwas individueller, aber von Öko keine Spur. Kann man natürlich einstellen, ist aber mit Minderleistung verbunden.
[re:1] der_ingo am 03.08. 11:31
+ -
@Frankenheimer: Ich hab die Tage auch mal damit experimentiert, ob es wirklich etwas bringt, wenn man da von High-Performance auf niedrigere Werte stellt. In meinen zugegebenermaßen kurzen Test-Szenario ist der tatsächliche Stromverbrauch des Systems zumindest laut dem internen System-Management nicht gesunken.
[o3] Irgendware am 01.08. 18:05
+ -
Hmm mich würde interessieren ob mit 2021 der Aufwärtstrend ein Ende gefunden hat. Immer mehr Unternehmen geben Teile ihrer internen oder als Housing gemieteten Infrastrukturen auf und wechseln zu Cloudservices, welche deutlich effizienter betrieben werden sollten, als die meisten Rechenzentren.
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